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Tag 5

Wie lässt sich nachhaltiger bauen?
Heute beschäftigen wir uns mit ökologischen Dämmstoffen in Theorie und Praxis. Los gehts mit einem theoretischen Input zum ökologischen Bauen: Neben Dämmplatten aus Schilf, Hanf und Flachs erläutern wir unter anderem die Verwendung von Zelluloseflocken beim Holzrahmenbau, wobei auch bauphysikalische Eigenschaften wie Wärmedämmung, Klimaregulation und Schallisolierung beleuchtet werden. Diskutiert werden die Alternativen zu Rigipsplatte, Glaswolle & Co und natürlich schauen wir uns auch das Preis-Leistungs-Verhältnis von ökologischen Baustoffen an.
 
In unserer Ausstellung zum Thema nachhaltige Baustoffe gibt es zudem eine große Auswahl an Schilf-, Hanf- und Flachsmaterialproben zu entdecken. Wir freuen uns besonders, in diesem Qlab einen Baustoff der Zukunft demonstrieren zu können, denn Wissenschaftler:innen des Forschungsbereichs für nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben uns einen Musterziegel aus Pilzmycelium und den aktuellen Forschungsstand zu diesem innovativen Material zukommen lassen. Das Wurzelwerk der Pilze ist zu einer dichten, schwammähnlichen Substanz gewachsen und wurde anschließend – in die Form eines Bausteins gebracht – getrocknet. Wir staunen über einen extrem leichten Baustein mit sehr guten Isoliereigenschaften, der nur entfernt an einen Ziegel erinnert.
Anschließend vertieft Baufachfrau und Architektin Maren Teichert das Thema Strohbau und thematisiert in einem theoretischen Input das Konzept Kreislaufwirtschaft. Welche innovativen Ansätze für mehr Ressourcenschutz im Bauwesen gibt es und wie realisieren wir eine zukunftsgerechte Baukultur? Bei tropischen Temperuturen machen wir uns auf die Suche nach Antworten.
Am Nachmittag begeben wir uns auf eine Exkursion zur Ufa-Fabrik nach Tempelhof. Dort sind wir zu einer Führung über das weitläufige Gelände und dessen Dächer verabredet und schauen uns verschiedene ökologische Bauprojekte an. Nach einem spannenden Abriss zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung des Areals erfahren wir von unserem charmanten Gegenüber, in welchen Arbeitsfeldern und Bereichen sich die Aktivist:innen der Ufa engagieren und bekommen einen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten. Anschließend besichtigten wir die unterschiedlichen Gründächer und ein modernes, in Strohballenbauweise errichtetes Lehmhaus. Außerdem gibts einen spannenden Input zur ökologischen Pflanzenkläranlage und den vertikalen Begrünungssystemen.
Unser Fazit: Ein Besuch der Ufa-Fabrik lohnt sich immer wieder! Neben einem ausgezeichneten fachlichen Austausch gibts stets etwas Neues zu entdecken und jede Menge Inspiration.

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